Eine verlotterte Gesellschaft

 

Man stelle sich eine vollkommen verkommene Gesellschaft vor: mit weit verbreiteter Korruption, Meinungsmanipulation, politischen Intrigen, starren Regeln, einem zerrütteten Rechtssystem, einer eklatanten sozialen Schere zwischen Arm und Reich und der allgemeinen Erfahrung, dass Geld diese Welt regiert. Es geht, natürlich, um die griechische Gesellschaft im fünften vorchristlichen Jahrhundert. Angewidert von den herrschenden Verhältnisse verfasste Aristophanes seine Komödie „Die Vögel“, die im Jahr 414 v. Chr. uraufgeführt wurde.

 

Kukuhaus Chaos

 

 

Die Vögel

 

Kukuhaus Wolkenkuckucksheim

Die beiden Athener Bürger Ratefreund und Hoffegut haben von der verlotterten attischen Demokratie die Nase voll, packen also die Koffer und machen sich auf die Suche nach einem Ort, an dem es sich besser leben lässt – und so landen sie bei bei den Vögeln, im Raum zwischen Himmel und Erde.

Aristophanes erschafft in den hellsten Mozart'schen Dur-Tönen die Utopie einer freiheitlichen Gesellschaft in den Wolken, wo sozialer Friede und Gerechtigkeit herrscht und eine nachhaltige Wirtschaft betrieben wird – um sie dann mit dem musikalischen Moll der Erfahrung von menschlicher Korrumpierbarkeit wieder zu konterkarieren.

 

 

Wolkenkuckucksheim

 

„Die Vögel" sind ein ironischer und wahnwitziger Versuch, dem empfundenen Ekel über eine verlotterte Gesellschaft in ein Wolkenkuckucksheim zu entkommen. Diese Komödie ist zutiefst menschlich und das märchenhafte Motiv der Suche nach einer besseren Welt außerhalb der unsrigen ist uns ja auch heute nicht unbekannt. Wie für Utopien üblich, war der Bau von Wolkenkuckucksheim beschwerlicher als gedacht. Und doch bleibt das Prinzip Hoffnung, ein Ideal und Vorbild für eine bessere Welt auf Erden, also im Sinne von Schopenhauer für „Die Welt als Wille und Vorstellung".

 

Kukuhaus Fliegende Vögel

 

„Die Vögel“ hier online lesen und hier herunterladen